SEO-Aufschrei: Google deaktiviert standortbasierte Suche
Hoppla, da fehlt doch was bei den Google Suchoptionen! Heimlich, still und leise hat Google in der vergangenen Woche bei seinen Suchoptionen die Standort-Einstellungen deaktiviert. Bislang war es damit möglich, sich die Suchergebnisse aus verschiedenen Städten oder auch bundesweit anzeigen zu lassen:
Damit ist es nun vorbei. Was viele Nutzer zunächst für eine vorübergehende Fehlfunktion hielten, hat Google mittlerweile gegenüber der Seite searchengineland.com als bewusste Änderung eingeräumt. Der Seite zufolge habe ein Googlesprecher erklärt, das Feature sei wenig genutzt worden und Google wolle sich nun auf andere Features konzentrieren. Keine allzu schlüssige Erklärung, finden viele Nutzer.
DOCH WAS GENAU BEDEUTET DIE ÄNDERUNG NUN?
Wer aktuell die Google-Suche nutzt, bekommt lokale Ergebnisse auf Grundlage seiner IP angezeigt. Das heißt, wer einen Server in Köln nutzt, bekommt Kölner Suchergebnisse:
Die regionale Suche zu beeinflussen, ist nicht mehr möglich:
Local SEO für Kunden außerhalb des eigenen Standorts zu betreiben, wird dadurch erheblich erschwert. Auch wer aktuelle neutrale Ranking-Ergebnisse seiner eigenen Internetseite zu bestimmten Keywords möchte, sieht sich nun vor einem Problem, da nur noch lokale Ergebnisse zu erhalten sind.
Über die wirklichen Gründe für die Entfernung der regionalen Suche wird bereits in vielen Foren spekuliert. So gibt es die Vermutung, dass das „Recht auf Vergessen“ ausschlaggebend war. Dieses Recht erlaubt EU-Nutzern, Google zur Entfernung von Beiträgen aufzufordern, die die eigene Person betreffen. Die Entfernung des lokalen Suchfilters soll den Vermutungen zufolge nun verhindern, dass EU-Nutzer prüfen können, ob die zu löschenden Seiten in der US-Suche noch auftauchen.
MÖGLICHE LÖSUNGEN FÜR SEOS
Was auch immer Google zu diesem Schritt veranlasst hat – SEOs stehen vor einem Problem. Es gibt jedoch Lösungsansätze: Wer bundesweite Suchergebnisse möchte, findet diese beispielsweise auf startpage.com. Hier können Ergebnisse für einzelne Länder abgerufen werden.
Verschiedene kostenpflichtige SEO-Tools bieten die Option, lokale Suchergebnisse zu generieren – inwiefern diese jedoch auch von der Google-Änderung betroffen sind, bleibt noch abzuwarten.
Eine weitere Möglichkeit bietet die Nutzung von Proxy-Servern, die ihren Standort in der Stadt haben, für die man die Suchergebnisse benötigt. Listen solcher Server finden sich im Netz.
Noch hat sich die Entfernung der lokalen Suche nicht weit herumgesprochen. Die Reaktionen sind bislang jedoch durchgängig enttäuscht und wütend. Möglicherweise überdenkt Google diesen Schritt bei entsprechendem Feedback noch einmal. Das elancer-team wird Sie auf dem Laufenden halten.